Viele derjenigen, die unter Stress-Symptomen leiden, kommen gar nicht mehr anders als mit Hilfe von Suchtmitteln zur Ruhe. Das können Substanz-Süchte sein wie Alkohol, Nikotin, Heroin, auch Kaffee und spezifische Nahrungsmittel, insbesondere hochkalorige und zuckerhaltige. Es können aber auch Verhaltenssüchte sein wie Kaufsucht, Arbeitssucht, Internet- und Spiele-Sucht, etc.
Nutzen der Sucht
Die Süchte dienen dazu, sich von den Belastungen abzulenken, die innere Last herunterzufahren und sich momentan etwas besser zu fühlen, auch wenn die „Nebenwirkungen“ oft verheerend sind. Die Sucht ist praktisch ein Versuch, eine nicht bewältigbare Situation doch noch beherrschbar erscheinen zu lassen, auch wenn sie es durch die eingesetzten Mittel nicht ist. Aber für einen Moment erscheint das so.
Das Problem mit der Sucht
Das größte Problem dabei ist, dass die ursprüngliche Ablenkung vom Problem sich verselbständigt und damit einen Zwang auf den Betroffenen ausübt, dem er oft nicht entkommen kann. So kommt zu der ursprünglichen Belastung allmählich eine weitere Belastung durch die Sucht hinzu. Bei der Behandlung geht es dann nicht nur um die Bewältigung des Suchtverhaltens, sondern auch um die Vorgänge, die zur Entwicklung der Sucht geführt haben.
Ein weiterer Aspekt in der Arbeit mit Suchtkranken ist die Kontextarbeit: oft genug ist die Abhängigkeit des Patienten eng verwoben mit seinem sozialen Umfeld, z.B. seinem Familiensystem. Hier gibt es vielfältig suchterhaltende Einflüsse und Personen im engen Kontakt, die oft eine Co-Abhängigkeit aufweisen. So kann sich ein soziales System stabilisieren und ermöglicht sich ein Leben trotz und mit der Sucht….