Auszüge aus „Veränderung in unsicheren Zeiten“


Diese Inhalte sind heute mehr denn je relevant uns passen zur aktuellen Situation. Darum werden wir in den nächsten Artikeln immer wieder Auszüge aus unserem gleichnamigen Buch veröffentlichen.

Teil 1: „Zwischen Allmacht und Ohnmacht“

von Thomas Weil

Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Heraklit ca. 520-460 v. Chr., griechischer Philosoph

Eine Wahrheit, die gerade heute gilt. Wir sind in einer sich im Außen rasch verändernden Welt, der sich niemand entziehen kann. In vielen Bereichen, insbesondere im Beruf, stellen wir fest: Sich auf den kostbaren Schatz von Lebenserfahrungen zu beziehen, reicht nicht mehr. Erfahrungen der Vergangenheit können nicht eins zu eins in die Zukunft hinein verlängert werden. Sie sind und bleiben ein wichtiger Fundus und Antrieb, der uns Mut und Zuversicht geben kann, uns diesen Veränderungsprozessen zu stellen.

Unser Gehirn ist anpassungsfähig und veränderungsbereit

Wenn wir von der Neurobiologie ausgehen, können wir behaupten, dass wir als menschliche Spezies mit den evolutionären Fähigkeiten unseres Gehirns gute Chancen haben, uns zu verändern und uns an veränderte Lebensbedingungen anzupassen. Unser Gehirn ist neuroplastisch. Wenn wir auf die Welt kommen, sind die genetischen Programme nicht determiniert. Wir haben, solange wir leben, die Möglichkeit, unser Gehirn neu zu programmieren. Wir sind lernfähig. Wir haben die Fähigkeit zur Entwicklung und Kreativität und sind nicht fixiert und begrenzt auf die Vorgaben der Generationen vor uns. Das gibt Hoffnung – das ist visionäres Potenzial.

Neuroplastizität braucht spezielle Umgebungsbedingungen, um sich zu entfalten

Was unterstützt uns, was behindert uns bei der Entfaltung dieses neuroplastischen Potenzials? Unser Gehirn braucht – so Gerald Hüther – ein Klima von Wertschätzung, Akzeptanz und Begeisterung. Druck, Angst und Repression behindern die Neuverschaltungsmöglichkeiten der Nervenzellen, behindern Lernen. Nur am Gewohnten festzuhalten, schafft zwar Sicherheit aber keine Weiterentwicklung. (Hüther, 2013, S. 61 ff., 72 ff., 76 ff. und Hüther, 2014, S. 92 ff.)

Wie kann zum Beispiel am Arbeitsplatz für Mitarbeiter eine Atmosphäre von Wertschätzung, Akzeptanz und Begeisterung geschaffen werden, damit sie besser und motivierter performen können, ist auch eine Frage im Coaching. Das ist das Außen.

Wie motivieren wir uns selbst?

Und unabhängig vom Außen heißt die Frage im Innen: Wie motivieren wir uns selbst? Welche positiven oder negativen Modelle haben wir nach innen genommen?

Denken wir an die sogenannte „schwarze Pädagogik“. Dort wird versucht, mit Angst, Tadel, Beschämung aus Menschen „bessere Menschen“ – angepasste Schüler zu machen. Bestimmte Erziehungsmodelle, die wir erlebt haben, haben entsprechende Spuren in uns hinterlassen. In unseren inneren Dialogen werden diese Spuren immer wieder aktiviert, wenn wir mit uns selbst nicht zufrieden sind. Wir sind uns dann selbst der ärgste Feind. Wir hadern mit uns, dass wir die eine oder andere Schwäche haben – und zwar so, wie wir das aus der Vergangenheit gewohnt sind.

Gerne können Sie in unserem Buch weiterlesen – es ist hier bestellbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*