Prüfungsstress


Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Menschen mit starkem Prüfungsstress behandelt. Der Prüfungsstress führt dazu, dass auf das vorhandene Wissen nicht zugegriffen werden kann, was sich bis zum Blackout steigern kann. Den Betroffenen fällt dann rein gar nichts mehr ein, sie fühlen sich leer im Kopf, während gleichzeitig der Körper sich in einem Alarmzustand befindet.

Unterschiedliche Arten von Prüfungsstress

Es gibt Menschen, die sich aufgrund spezifischer Erfahrungen des Versagens in der Vergangenheit  so stark schon vorher aufladen, dass sie beim Lernen nicht mehr aufnahmefähig sind. Diese Menschen lernen meistens auch mehr als sie verdauen können. Wir sagen, sie lernen in ihre Blockade hinein. Hilfreich wäre es hier, zunächst die Blockade zu lösen, bevor sie sich Lernstoff versuchen anzueignen. Dann gibt es Menschen, die durch Druck von außen oder eigenen Perfektionsdrang einen so starken inneren Druck aufbauen mit der Folge, dass sie Gruselfantasien vom Scheitern entwickeln. Dabei ist das sog. Scheitern lediglich eine nicht ganz so gute Note. Auch hinter dieser Haltung stecken in der Regel frühere Erfahrungen, dass wichtige Personen in der Umgebung minimale Fehler zur Abwertung benutzt haben. Bei der dritten Gruppe führt ein aktueller Prüfungsdruck, der von den Prüfern direkt ausgeht, die die Prüflinge mit ihrem Verhalten verunsichern, zu den oben beschriebenen Phänomenen der Blockade. Hierbei kann es schon reichen, wenn die Prüfer allzu neutral schauen, um Prüflinge zu entmutigen, aber auch unfaires Verhalten von Prüfern, wobei sie in einer Gruppenprüfung beispielsweise einzelne Prüflinge bevorteilen.

Entkoppelungstechniken als Hilfe

Allen diesen Menschen können wir helfen, indem wir frühere belastende Erfahrungen weniger wirksam machen und ihnen parallel dazu ein Handwerkszeug an die Hand geben,, mit dem sie ihre innere Erregung senken können, damit  wieder Zugriff auf ihr Wissen haben. Dazu nutzen wir Entkoppelungstechniken, die ein den meisten Fällen, die Erregung rasch zu verringern. Damit sind die Betroffenen der Situation nicht  mehr so stark ausgeliefert und können sich wieder besser selber steuern.

Gesellschaftlicher Ausblick

Diesen Prüfungsstress gibt es zunehmend bei immer jünger werdenden Schülern bis hin zu Studenten vor allem in Examenssituationen. Natürlich wissen wir, dass implizit durch Prüfungen die Stressresistenz getestet wird und nicht nur die Leistungsfähigkeit. Dennoch ändern sich die Prüfungssituationen über die Zeit hinweg nur geringfügig. Deshalb sollten einerseits Prüfer über die Zusammenhänge mehr wissen und andererseits die Prüflinge  in den Stand versetzt werden, einen besseren und leichteren Zugang zu ihrem Wissen zu haben.

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