Angst ist eine spezifische Stressreaktion,
die mit bestimmten physiologischen Parametern einhergeht: Engstellung der Pupillen, Erhöhung der Herzschlagrate, Erhöhung des Blutdrucks, flache und schnelle Atmung, Energiebereitstellung in der Muskulatur, verstärkte Schweißsekretion, Kloß im Hals oder in der Brust, Tunnelblick, Unfähigkeit zu überlegen. Es müssen nicht alle dieser physiologischen Parameter auftauchen. Subjektiv fühlen sich die Betroffenen diesen Körperreaktionen ausgeliefert. (s. hierzu auch Stressreaktion)
Gerald Hüther hat in seinem Buch „Biologie der Angst“ die Mechanismen genau beschrieben und dargelegt, wie sich daraus spezifische Entwicklungsvorteile für uns Menschen auf der emotionalen Ebene ergeben haben.
Angst ist ein Überlebensmechanismus,
der sich der automatisierten Stressreaktion bedient, um schnell auf als gefährlich erkannte Situationen reagieren zu können. Insofern wären wir ohne Angst nicht überlebensfähig. Reinhold Messmer hat sich einmal in einem Interview als Experten in Bezug auf Angst bezeichnet: Er meinte damit die Fähigkeit, rechtzeitig die Signale der Angst zu erkennen und für seine Handeln im Sinne von Vorsicht nutzen, um schwierige Situationen spontan zu bewältigen.
Einschränkungen durch Angst
Wenn wir aber einmal eine Situation oder einen Teil davon – z.B. das Heulen des Windes, das gleichzeitig mit einem Autounfall stattgefunden hat – als gefährlich bis lebensbedrohlich eingestuft haben, wird aufgrund dieser alten Erfahrung möglicherweise in der Gegenwart nur einer dieser beteiligten Faktoren (z.B. Heulen des Windes beim Autofahren) genügen, um die automatisierte Angstreaktion auszulösen, auch wenn das Heulen des Windes in der Gegenwart allein keinerlei Bedrohung darstellt. Wir haben kognitiv darauf keinerlei Einfluss. Es kommt dann zu situativ unangemessen Reaktionen, die uns in unseren Bewegungsmöglichkeiten z.T. extrem einschränken können.