Corona Krise – die gute Nachricht nicht zuletzt:


Wo äußere Grenzen immer enger werden,

öffnen sich innere Welten.

Dies ist eine unserer ganz großen Chancen in der Krise, und zum Teil ist die Manifestation dieser Gesetzmäßigkeit bereits sichtbar und spürbar: Es gibt nicht nur Hamsterkäufe und Klopapier – es gibt Singen, Vernetzung, Hilfsbereitschaft, Humor und gegenseitige Unterstützung in einem Ausmaß, das die meisten von uns in den „normalen“ Zeiten so noch nicht erlebt haben.

Es ist wie ein Spiegel unseres „Präsenzpegels“: Würden wir nämlich nur automatisch auf die Bedrohung reagieren, wäre dies nicht möglich. Wir wären gefangen in unseren limbischen Angstreflexen. Die wiederum spulen nur alte Filme immer wieder neu ab und erzeugen so die einstmals wichtigen, blitzschnellen Überlebensreaktionen: Kampf, Flucht, Erstarrung. Es erfordert unsere volle Präsenz und Bewusstheit, nicht vollautomatisch zu reagieren, denn eben diese Muster setzen in Sekundenbruchteilen Stresshormone frei, die uns blitzschnell in die o.g. Reaktionen treiben. Auf diese Art und Weise wird genau diese für uns alle derzeit so wichtige Präsenz verhindert.

Präsenz und Bewusstheit bedeutet: Wahrnehmen und anerkennen, was ist.

Nur jetzt und in der Gegenwart sind wir jenseits unserer alten, eingebauten Überlebensreflexe handlungsfähig. Und nur im Hier und Jetzt können wir unsere für Kampf und Flucht bereitgestellte Energie für echte Veränderung nutzen und uns zugleich – mehr oder weniger angstfrei – dem großen Strom der Veränderung hingeben. Mit letzterem sind nicht die konservativen, angstbasierten Veränderungen gemeint wie die Schließung der Grenzen und die Verschärfung von Einschränkungen. Diese haben punktuell und angemessen durchaus ihre Berechtigung. Nein, mit dem „großen Strom der Veränderung“ meinen wir eben die Öffnung der zunächst noch inneren Welten, die Vernetzung und Solidarität, das Entdecken neuer Wege und eines neuen, kreativen und aufeinander bezogenen Miteinanders. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit dorthin lenken, bemerken wir jetzt bereits deutliche Tendenzen in diese Richtung. “Energy flows, where attention goes“ ist ein in Psychotherapie und „new age“ vielzitierter Ausspruch von Milton Erickson. Wir sind frei zu entscheiden, in welche Richtung wir die Aufmerksamkeit lenken wollen.

JETZT!






von Eva Sattler

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